20.06.2017 um 19:30
Biografien der Moderne: Balkrishna Doshi in Ahmedabad
BALKRISHNA DOSHI IN AHMEDABAD
Niklas Fanelsa, Jens Franke, Marius Helten und Leonard Wertgen
zeigen eine visuelle Annäherung an den indischen Architekten und seine Stadt
Der 1927 geborene Architekt Balkrishna Doshi hat die Stadt Ahmedabad mit seinem baulichen Werk und seinem gesellschaftlichen Engagement entscheidend geprägt. Nachdem er Anfang der 1950er Jahre im Pariser Büro von Le Corbusier gearbeitet hatte, übernahm er ab 1954 die Bauleitung für Le Corbusiers Bauten in Ahmedabad. Seit 1956 hat er mit seinem eigenen Büro eine Vielzahl von Gebäuden nicht nur in Ahmedabad realisiert. Sein Werk kann als Versuch gelesen werden, die von Le Corbusier beeinflusste rationalistische Moderne in einem spezifisch indischen Kontext anzuwenden. Hinzu kommt ein starkes Interesse an der lokalen, vernakulären Architektur. Neben seiner Tätigkeit als Architekt ist Doshi Städteplaner, Lehrer, Theoretiker und Mitbegründer der Architekturfakultät an der CEPT Universität in Ahmedabad.
2016 haben die Referenten Doshi in Indien besucht und mit ihm über seine Projekte und sein Raumverständnis gesprochen. Das Interview ist Teil einer langjährigen Beschäftigung mit der indischen Moderne. Aktuell entsteht über Ahmedabad ein Dokumentarfilm. Ende 2015 erschien das Buch „Architecture Reading Aid: Ahmedabad“ bei Ruby Press.
Der Abend widmet sich der biographischen Betrachtung von Doshis Bauten in Indien und insbesondere der Stadt Ahmedabad. Aktuelle dokumentarische Kurzfilme stellen sein Werk im Kontext wichtiger Gebäude der Stadt und urbaner Alltagsorte vor.
Nach dem Vortrag ist Zeit für Gespräche und Getränke.
Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!
Sally Below
Hinweis zum Veranstaltungsort CLB:
Der Haupteingang zum Veranstaltungsraum CLB befindet sich auf der rechten Seite des Aufbau Hauses im Erdgeschoss und ist direkt vom Gehweg in der Oranienstraße zugänglich (große Schaufenster). Die Haltestellen Moritzplatz der U8 und der Buslinie M29 liegen direkt vor dem Haus.
NÄCHSTER TERMIN:
Dienstag, 26. September 2017: Kayoko Uchiyama und Peter Ruge über Seiichi Shirai in Japan
Weitere Vorträge in der Reihe sind in Planung.
Anmeldungen gerne über: anmeldung@clb-berlin.de
BIOGRAFIEN DER MODERNE
ist eine Veranstaltungsreihe von ski stadtkultur international ev im CLB Berlin, konzipiert von Moritz Henning mit Dr. Eduard Kögel.
Die Moderne wird gemeinhin als im Westen verortet wahrgenommen. Aber auch in anderen Teilen der Welt kamen Mitte des 20. Jahrhunderts neue Gestaltungsideen auf, die Diskurse auslösten und Traditionen oder koloniales Erbe in neue Zusammenhänge stellten.
Die Reihe „Biografien der Moderne“ spürt in Süd- und Südostasien Leben und Werk prägender Architekten nach und fokussiert dabei auf die 1950er und 1960er Jahre. Wie in Europa war diese Zeit auch vielerorts in Asien von einer gesellschaftlichen Aufbruchstimmung geprägt, die sich in Architektur und Stadtgestaltung lesen lässt. Darin spiegeln sich nicht nur individuelles Interesse und Können ihrer Architekten wider, sondern ebenso fachliche Netzwerke, politische Verhältnisse, gesellschaftliche Bedingungen oder technische Errungenschaften.
Bis heute finden sich Bauten dieser Epoche in den Städten Asiens, die jedoch von der wirtschaftlichen Dynamik Asiens und einer Neudefinition kultureller Identität bedroht sind. Vor diesem Hintergrund wird auch die aktuelle Rezeption dieses baulichen Erbes Gegenstand der Diskussion sein.
Weitere Informationen zu stadtkultur international ev unter:
www.stadtkultur-internatio
Termine
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Aufbau Haus am Moritzplatz
Berlin
10969 Deutschland