10.12.2015

„In so viel Gunst stirbt alle Kunst.“ Wie ändern sich unsere Modelle zur Kulturförderung?

Diskussion mit Thomas Oberender (Intendant der Berliner Festspiele), Ilia Papatheodorou und Mieke Matzke (She She Pop – Performance-Kollektiv) und Stephan Muschick (Geschäftsführer der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft)

Moderation: Alexander Kissler (Cicero – Magazin für politische Kultur)

Begrüßung: Sven Sappelt (CLB Berlin)

Eintritt frei.

Es gibt viele Gründe, die gegenwärtige Kulturförderung zu kritisieren: Die zeitlich befristete Einzelprojektförderung vergrößert den Verwaltungsaufwand, verunmöglicht Planungssicherheit und verschärft prekäre Arbeitsbedingungen – in Institutionen wie in der Freien Szene. Während den öffentlichen Haushalten das Geld fehlt, um die Situation der Kulturschaffenden signifikant zu verbessern, übernehmen immer mehr private Geldgeber diese Aufgabe und wissen zunehmend, ihren Einfluss im kulturellen Feld geltend zu machen.

Aber wie ist es um das Verhältnis von privater und öffentlicher Kulturförderung bestellt?

Kann privates Engagement künstlerische Wagnisse und positive Allianzen ermöglichen, die andernfalls nicht zustande kämen – wie Stephan Muschick denkt, der als Geschäftsführer der RWE Stiftung das VISIT-Stipendium und den International Light Art Award mit ins Leben gerufen hat?

Oder treten die von Stiftungen ins Leben gerufenen Programme und von Sammlern initiierten Ausstellungen zunehmend in Konkurrenz zu bereits existierenden Initiativen und Organisationen, die sie eigentlich unterstützen sollten – wie Thomas Oberender argumentiert?

Das Performance-Kollektiv She She Pop hat im Laufe der letzten zwanzig Jahre vielfältige Erfahrungen mit den Vor- und Nachteilen öffentlicher wie privater Kulturförderung gesammelt – von der Einzelprojektförderung bis zur Basis- und Konzeptförderung. Ilia Papatheodorou und Mieke Matzke ergänzen die Diskussion aus der Perspektive der freien Theatermacher.

Veranstaltungsort ist das CLB Berlin – ein neuer Raum für zeitgenössische Kunst, Kulturwissenschaft und Urbanismus, der 2015 eröffnet und auf privatem Engagement basiert. Als kollaborativer Ausstellungs- und Veranstaltungsort bietet das CLB einerseits ein vielfältiges Programm in Kooperation mit öffentlichen Hochschulen, privaten Stiftungen und selbständigen KulturunternehmerInnen – und muss andererseits selbst für eine tragfähige Finanzierungsmodelle sorgen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung von Stefano Cagol „The Body of Energy (of the mind)“ im CLB Berlin statt.

Termine

10.12.2015

ORT

VERANSTALTER