04.02.2016

INOCULUM. Connecting the Other

INOCULUM. Connecting the Other.

4.–5. Februar 2016, CLB Berlin
Vorträge / Performances / Ausstellung
.
Im Zeitalter des Anthropozäns befindet sich unser Verständnis von Medien und Materialien im Wandel. Die Auseinandersetzung mit lebenden Materialien ist dabei nicht nur Gegenstand der Naturwissenschaften. Biotechnologische Methoden greifen in die DIY-Kultur und in Felder des BioHackings über. In den Geisteswissenschaften wird vermehrt eine post-humane Weltanschauung thematisiert. KünstlerInnen greifen diese Diskussionen auf und erproben das Verhältnis zwischen Mensch und anderen Lebensformen in ihren Werken. Dabei gehen sie über die Verwendung von Organismen als bloßes Werkzeug hinaus und gehen vielmehr Kollaborationen mit belebten Dingen ein. Inoculum setzt an diesen disziplinenübergreifenden Verschiebungen an. ExpertInnen der Kunst, Naturwissenschaft und Philosophie diskutieren ihren jeweiligen Zugriff auf das Lebendige.
.
Die interdisziplinäre Konferenz Inocolum schließt das »PhyChip«-Projekt ab. Ein internationales Forschernetzwerk untersuchte über einen Zeitraum von drei Jahren den Schleimpilz Physarum polycephalum, einen bekannten Modellorganismus der Biologie. Als größter Einzeller der Welt sind seine grundlegenden Verhaltensprinzipien nicht nur für die Biowissenschaften, sondern auch für Informatiker und Ingenieure interessant. Neue Studien übertragen die Entscheidungsprozesse der Riesenzelle auf hybride Computerarchitekturen, die den lebenden Organismus in Computerchips integrieren.
.
Inocolum situiert dieses Bestreben in einen historischen, sozialen und philosophischen Kontext und präsentiert aktuelle wissenschaftliche Forschungen und künstlerische Praktiken. Auf dem Nährboden der Konferenz sind die TeilnehmerInnen zu zwei Tagen mit Vorträgen, Diskussionen und Performances eingeladen. Inspiriert von der Methode der Inokulation möchte die Konferenz eine kontroverse Debatte injizieren und kultivieren.
.
Mit Beiträgen von Suzanne Anker, Laura Benitez Valero, Ursula Damm, Michael Dirnberger, Hans-Günther Döbereiner, Martin Grube, Agi Haines, William Myers, Maja Smrekar.
Kuratiert von Theresa Schubert.
.
Inocolum ist eine Veranstaltung der Bauhaus-Universität Weimar. Es wird durch das Projekt »Physarum Chip – Growing Computers from Slime Mould« der Europäischen Kommission innerhalb des Programms FP7 »Future and Emerging Technologies« finanziert. Mit freundlicher Unterstützung des CLB Berlin.
.

Programm:

Donnerstag, 4.2.2016:
14.00 Welcome and Introduction by Theresa Schubert
14.15 Opening lecture by Hans-Günther Döbereiner
15.00 Panel 1: Manipulating Nature – Introducing BioArt
17.00 Panel 2: Calculating life – Speculating on Nature
19.00 Lecture Performance by Dani Ploeger (GB/NL)
20.00 AV Performance by Interspecifics Collective (MX)
.
Freitag, 5.2.2016:
11.00 Transcending Genera
13.00 The (Non)Living – Relational Ethics and Post-human Dumpsites
14.30 Closing lecture by Suzanne Anker
.
Eintritt frei.

Termine

04.02.2016

ORT

VERANSTALTER