28.02.2020 um 19:00
Navigating Berlin: Finissage and Curator Artist Conversation
Birgit Szepanski
Birgit Szepanski näht einen großformatigen Teppich aus Kleidungsstücken, die sie auf Straßen in Berlin gefunden hat. Der im Raum hängende Teppich wird mit einem Video aus Archivbildern zum Thema “Hausierer/Lumpensammler” kombiniert. Anfang des 20. Jahrhunderts zogen zahlreiche “Lumpensammler” mit Holzwagen durch die Straßen Berlins, um Textilien zu sammeln. Sie durchquerten Straßen und Stadtviertel nach eigenen ökonomischen Kriterien, waren in den Straßen der Stadt sichtbar und aufgrund ihrer gesellschaftlich-sozialen Stellung gleichzeitig zur Unsichtbarkeit degradiert. Die steigende Anzahl von Menschen, die heute in Berlin nach Verwertbarem im Müll suchen, zeigt die Aktualität des Themas: Wer wie die Stadt durchquert, hängt von dem sozialen und ökonomischen Status ab.
Ergänzend zur Installation zeigt Szepanski Künstlerhefte aus dem Helene Nathan Verlag, in denen sie mit Fotografien und Texten unterschiedliche Spuren in der Stadt künstlerisch kartographiert.
Birgit Szepanski setzt sich in ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit mit den Themen urbaner Raum, Erzählen und Erinnern auseinander. Für ihre ortsspezifischen Arbeiten geht sie auf Spurensuche, sammelt Eindrücke bei Spaziergängen am Ausstellungsort und erweitert sie mit Recherchen in Archiven. Die daraus hervorgehenden Installationen bestehen aus verschiedenen Materialien und Medien. So generiert Szepanski einen lyrischen Blick auf die Stadt, in der Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft werden.
Birgit Szepanski (Dr. phil. in art.) lebt und arbeitet als Künstlerin, wissenschaftliche Autorin und Dozentin in Berlin. Studium der bildenden Kunst an der Kunstakademie Münster; Master of Arts in Context, M.A. an der UdK Berlin; künstlerisch-wissenschaftliche Promotion an der HFBK Hamburg.
www.birgitszepanski.de
Hadas Tapouchi
The Parable of the Blind
Presented in two separate monitors, the work deals with how we capture or read reality: the ways in which society is organized, mapped and designed. Screen one is shot from a bird’s eye view by a drone camera hovering over a street: a performer engaging in abnormal behavior is filmed in the street disrupting the normalized view. The second video depicts the dancer performing inside the high court of Berlin. The location of this act brings the corporeal nature of dance into the space of constructed order where the games of logic govern: the court.
Tapouchi (1981) earned her MFA at the Faculty of Arts – Hamidrasha at Beit Berl College, Israel. She combines still photography and video in researching how fields of knowledge – including architecture, psychology and education – transform society. Her work investigates social constructs that manifest the normalization of power.
www.hadastapouchi.com
Navigating Berlin: Perspectives on Cartography
Eine Ausstellungsreihe in drei Kapiteln
von Lisa Gordon in Kollaboration mit CLB Berlin.
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Termine
ORT
Aufbau Haus am Moritzplatz
Berlin
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