05. – 28.05.2020

REOPENING: NEUXKÖLLN – REVERSE MODELING BERLIN

Öffnungszeiten:
5. Mai – 28. Mai 2020, Dienstag – Sonntag, 13.00-19.00 Uhr (Montags geschlossen).
Vom 15. März bis zum 4. Mai 2020 muss die Ausstellung aus präventiven Gründen zur Eindämmung des Corona-Viruses leider geschlossen bleiben.

Aus aktuellem Anlass verweisen wir auf die Hygieneempfehlungen der BzGA unter www.infektionsschutz.de
Wir bitten alle auch bei leichten Krankheitssymptomen vom Besuch der Veranstaltung abzusehen.

Die Ausstellung NEUXKÖLLN – REVERSE MODELING BERLIN verfolgt die These, dass die Morphologie einer Stadt untrennbar mit ihren soziopolitischen Transformationsprozessen verwoben ist. Demzufolge ist jedes urbane Geflecht Resultat einer Kette von Wagnissen, Triumphen und Konflikten. Aktuell wird der Stadtteil Neukölln als einer der dynamischsten Gentrifizierungsräume Berlins wahrgenommen. Das Nebeneinander heterogener Lebensentwürfe und Kulturen lässt einen spannungsgeladenen, zugleich sehr vitalen Stadtraum entstehen. Neukölln als Labor und gelebtes Experiment verströmt dabei eine Zeitgenossenschaft und unangestrengte Modernität, die womöglich bald zum ‚role model‘ werden kann für ein Berlin, in dem verstetigte Einwanderung zum selbstverständlichen Bestandteil ihrer neuen, kosmopolitischen Identität wird.

Für das Sezieren und Erforschen der Heterogenität des Stadtteils Neukölln, seiner baulichen Strukturen, Akteure, Vernetzungen und Handlungsvektoren, werden Medien und Werkzeuge der architektonischen Planungspraxis in ihrer Funktion invertiert: Reverse Modeling. Das Rückführen existierender urbaner Szenarien in architektonische Zeichnungen, Grafiken und Modelle versteht sich als Umkehrung der klassischen Architekturkommunikation, bei der Pläne und Modelle dazu dienen, die Gestalt zukünftiger Gebäude und Räume vorwegzunehmen. Im Reverse Modeling Entwurfsverfahren dienen Modelle bereits existierender stadträumlicher Szenarien und soziokultureller Phänomene dazu, die komplexen Zusammenhänge der sich ständig verändernden urbanen Situationen aufzudecken und dialogisch-assoziativ aufeinander zu beziehen.

Durch eine subjektiv-pointierte Interpretation entfalten Artefakte und Modelle einen mehrdeutig lesbaren Eigensinn und werden zu ‚hybriden Objekten‘. Sie evozieren unerwartete Assoziationen, die sich aus ihrer jeweiligen Medialität und Materialität ergeben. Auf diese Weise treten sie als Träger eines Denkprozesses und nicht als Darstellung seines
Ergebnisses auf. Es geht dabei nicht nur um Prozesse der Erkenntnis- und Wissensgewinnung, sondern auch um Verfahren zur Willensbildung und Entscheidungsfindung. Im Mittelpunkt eines solchen Ansatzes steht die Modellierung von Kooperations- und Kollaborationsprozessen, womit das Ziel verfolgt wird, einerseits sozialer und damit gesellschaftsverbundener zu gestalten, andererseits an der Gestaltung des Sozialen, Politischen und Öffentlichen mitzuwirken.

Ein interaktives Stadtmodell stellt Reverse Modeling am Beispiel des für Neukölln zentralen Hermannplatzes und der im andauernden Umbruch befindlichen Karl-Marx-Straße zur Diskussion. In dieser Form der Modellierung möglicher urbaner Räume findet ein konzeptioneller Perspektivenwechsel statt – weg von Objekten als feste und endgültige Entitäten, und hin zu einem Lebensumfeld als Kräftefeld und Kreislauf von Interaktionen, Ressourcen und Energien.

Die Ausstellung NEUXKÖLLN – REVERSE MODELING BERLIN zeigt studentische Arbeiten aus der experimentellen Lehre des Institute of Media and Design des Departments Architektur der Technischen Universität Braunschweig.

Credits
Projektleitung Nicolai Schlapps
Autor*innen Studierende des INSTITUTE OF MEDIA AND DESIGN
Realisation Nicolai Schlapps mit ANICOWORKING
Grafik Design Aljoscha Höhborn
Kontakt www.imd.tu-bs.de
www.neuxkoelln.de
Eine Ausstellung des INSTITUTE OF MEDIA AND DESIGN der TU Braunschweig
unter der Leitung von Prof. Matthias Karch.

Foto: Max Stolberg.

Termine

05. – 28.05.2020

ORT

CLB Berlin
Aufbau Haus am Moritzplatz
Berlin
10969 Deutschland

VERANSTALTER

INSTITUTE OF MEDIA AND DESIGN der TU Braunschweig