07. – 17.10.2021
sounding berlin
Eine performative Klanginstallation und Reihe von Klangspaziergängen zur auditiven Lesbarkeit Berlins.
Von und mit Sam Auinger, Peter Cusack, katrinem, Udo Noll, Ursula Rogg, Georg Spehr, Hannes Strobl und tamtam.
Der Klang von Räumen, Orten und Plätzen schafft Atmosphären, die uns unbewusst beeinflussen und zugleich schwer zu artikulieren sind. Im Rahmen von DRAUSSENSTADT zielt „sounding berlin“ auf die auditive Lesbarkeit von urbanen Räumen und konkreten Berliner Orten. Im Mittelpunkt steht eine performative Klanginstallation von tamtam („eleven songs“ im Berghain 2020) und Udo Noll (radio aporee, Documenta X) im Gewerbehof des Aufbau Hauses am Moritzplatzes. Die Installation wird begleitet von einer Reihe von Klangspaziergängen und Stadtraumerkundungen zur aktuellen Stadtklangforschung.
PROGRAMM
08.10.-16.10.21
sounding berlin _ Klangspaziergänge
Rund um den Moritzplatz und S-Bahnhof Buch.
Eintritt frei.
17.10.21, 11.00 bis 20.00 Uhr
sounding berlin _ Klanginstallation
Von tamtam (Sam Auinger/Hannes Strobl) und radio aporee (Udo Noll).
Innenhof des Aufbau Hauses am Moritzplatz, 10969 Berlin
Eintritt frei.
Ein Programm des CLB Berlin im Rahmen der Initiative DRAUSSENSTADT 2021,
gefördert von der Stiftung für kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung.
KÜNSTLER*INNEN
Sam Auinger ist ein in Berlin lebender österreichischer Klangdenker, Komponist und Klangkünstler. Er propagiert ein “Denken mit den Ohren”, als eine kritische tägliche Praxis. Seit 2000 Zusammenarbeit mit dem Bassisten und Komponisten Hannes Strobl unter dem Namen „tamtam“. Die tamtam Klanginstallation „Eleven Songs“ im Berghain 2020 wurde von mehreren tausend Besucher*innen erlebt und international in den Medien besprochen. Ebenfalls seit 2000 Zusammenarbeit mit dem Urbanisten und Medienkünstler Dietmar Offenhuber. In den Jahren von 2008 bis 2012 war er Professor an der UdK Berlin und leitete den Fachbereich experimentelle Klanggestaltung im Masterstudiengang Sound Studies.
https://www.samauinger.de
https://tamtam.berlin
Peter Cusack ist ein Feldaufzeichner, Musiker und Klangkünstler mit einem langen Interesse an der Klangumgebung. Er initiierte das Favourite Sounds Project, das erforscht, was Menschen an den Klanglandschaften der Orte, an denen sie leben, positiv finden, und Sounds from Dangerous Places, das Klanglandschaften an Orten mit großen Umweltschäden untersucht, wie die Sperrzone von Tschernobyl und das Verschwinden des Aralsees in Kasachstan.
www.crisap.org/people/peter-cusack
www.favouritesounds.org/?projectid=25
https://sounds-from-dangerous-places.org
katrinem ist Komponistin, Performance–Künstlerin und Expertin für Gangbilder und Gehrhythmen. Die Auseinandersetzung mit Klang und Raum ist ein wesentliches Merkmal ihrer Arbeiten.
Im Austausch und in der Kooperation mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Architekt*innen und Stadtplaner*innen sucht katrinem ihren eigenen Zugang zum Thema Gehen und Hören im urbanen Raum zu erweitern, zu hinterfragen und zu verfeinern. Ein zentrales Anliegen ist dabei die Art und Weise, wie Klangereignis und Raum zusammenwirken im Schaffen von Atmosphären.
Ihr „Besenballett“ wurde zur Eröffnung des Humboldt Forums 2021 aufgeführt.
www.katrinem.de
www.besenballett.art
Udo Noll ist Medienkünstler und Dipl. Photoingenieur. Er lebt und arbeitet in Berlin und Köln und ist u.a. Gründer und Entwickler von radio aporee, einer Plattform für Projekte und Praktiken in den Bereichen field recording, Klangkunst und experimentellem Radio. Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitet er als Netzkünstler. Gemeinsam mit Felix Stephan Huber, Philip Pocock und Florian Wenz stellte er 1997 ØtherLands auf der documenta X in Kassel aus. 2000 nahm er mit parole, einem Lexikon zum Thema Stadt, an der Biennale di Venezia teil. H|u|m|b|o|t wurde 2000 im Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe ausgestellt.
Seit der Gründung der Web-Plattform radio aporee im Jahr 2001 beschäftigt sich Udo Noll zunehmend mit Klangkunst und experimentellem Radio. 2006 entstand radio aporee : maps, eine weltweite akustische Kartographie von Field Recordings. Ausgehend von der Beschäftigung mit Klängen und Geräuschen im öffentlichen Raum entwickelte Noll ab 2010 das Projekt miniatures for mobiles, eine Plattform für Hörspiele und Klangkunst für mobiles Hören. Hierbei übernimmt das Smartphone die Rolle des Empfängers. Das Deutschlandradio Kultur produzierte damit ab 2010 die Hörspielreihe RadioOrtung – Hörspiele für Selbstläufer.
https://aporee.org
Ursula Rogg ist Professorin für Art Education an der Akademie der Bildenden Künste in München. Als Lehrerin war sie für Kunst und Theater an Berliner Schulen tätig, bekannt wurde sie als Künstlerin mit fotografischen Serien zu (Selbst-) Inszenierungen und Rollen als Suchbewegungen von Menschen in einer Gesellschaft permanenten Übergangs. Im Zentrum ihres Interesses stehen poetische Formen von Erkenntniserzeugung. In den letzten Jahren hat sich UR Methoden und Szenarien geteilter ästhetischer Erfahrung und dem auditiven Sammeln zugewendet; auf diese Weise entsteht das Material für ihre Hörstücke und Texte.
http://ursularogg.de
Georg Spehr ist Multimedia Gestalter, Auditiver Designer und Creative Producer. Neben gestalterischen Projekten in auditiven Bereichen wie Sound Branding oder Funktionalen Klängen liess ihn eine intensive Auseinandersetzung mit Klangumgebungen und Hörsituationen im Rahmen seiner verschiedenen Lehrtätigkeiten insbesondere am Masterstudiengang Sound Studies der UdK Berlin auch zunehmend künstlerisch tätig werden.
Seit gut 10 Jahren hat er seine künstlerische Arbeit auf urbane Lebensräume fokussiert. Sein Hauptinteresse gilt dabei der auditiven Wahrnehmung von Stadt, einer Alltagskultur im Stadtgeschehen sowie die kulturelle Entwicklung einzelner Quartiere und Bezirke. Stadtprägende Orte, gewachsene Siedlungsstrukturen oder großflächige Mobilitätssysteme stehen dabei im Mittelpunkt. Er lebt und arbeitet in Berlin.
https://tonophonie.de
Hannes Strobl ist Komponist, Soundartist, Bassspieler. Ein wesentlicher Ausgangspunkt von Strobls Musik ist das natürliche klangliche Potential der E-Bassgitarre und des E-Basses. Deren charakteristisches Ausdrucksrepertoire erweitert er durch den Einsatz spezieller Spieltechniken in Kombination mit Live-Elektronik. Das Ergebnis dieser komplexen Interaktion und gegenseitigen Beeinflussung ist in den meisten seiner Werke zu hören. Er arbeitet in verschiedenen audio- und audiovisuellen Bereichen wie Performance, Klanginstallation, Komposition, Musik für Theater und Video. Klangarbeiten, die für verschiedene akustische Räume wie Theater, Clubs, Außenbereiche und Galerien sind das Rückgrat von Strobls Projekten. In den letzten Jahren hat sich Strobls Interesse am Instrument und seine kompositorische Arbeit zunehmend auf musikalische Ausdrucksformen vor dem Hintergrund urbaner Klangräume sowie auf Installationen mit dem Projekt tamtam konzentriert, dessen Ausgangspunkt die Beziehung zwischen Klang und architektonischem Raum ist.
Mit Sam Auinger ist er Gründer des Projekts tamtam, „eleven songs“ Halle am Berghain , Berlin 2020 (DE), ARS Electronica Festival 2016 (AT), Kunstfestspiele Hannover 2016 (DE), EXPO Mailand 2015 (IT), Sonambiente Berlin 2006 (DE)
https://hannesstrobl.de
https://tamtam.berlin